1619/12: Bauen: Der Kunde ist König, der Job bestimmt die Tat, die Steuern bestimmt der Staat.

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Am roten Faden einer Strangsanierung in Berlin-Wilmersdorf entlang hangeln sich schwierige, leichtere und lächerliche Ansprüche. Alle sind gleichberechtigt. Es geht um nicht mehr als um die Frage: In wie intensiver Weise darf das Handwerkervolk in meine Wohnung eindringen, dort Dinge kaputtmachen und dann wieder abziehen? Dann sind die Wasserstränge (Abwasser, Frischwasser) „heile heile“ gemacht worden, aber das Bad hat geblutet. Na, hoffentlich nicht. Ein Spannungsfeld.

AC/DC hätte das als Schlachtruf so gesungen: „Bi Em Bi“ und ausgeschrieben hieße das auf Deutsch: „Bäder müssen bluten“. Am Ende ist es anders, nämlich so: „Der Kunde ist König“. Ein „Zöllner und Sünder“ machte sich Gedanken darüber und besang Anfang Juli 2012 auf seiner neuesten CD erstmals die „Monarchie des Proletariats“. So ´nen Quatsch? Mitnichten, Ihr Randfichten! Recht hat der Mann.

Schlussformel der Notiz von mir: Fromme Wünsche #Strangsanierung

Schlussformel der Notiz von mir: Fromme Wünsche #Strangsanierung

Aufs Bild klicken, um es zu vergrößern: Das ist die Schlussformel einer heute aufgestellten Aktennotiz meinerseits, inhaltlich schließt sie die Erwägungen zu einer Strangsanierung im dortigen Hause ab. Beteiligt sind nur fünf Wohnungen. Aber die Arbeit daran, werde ich einfach nicht los. Jeder hat noch Einwände, jedem muss noch Gehör geschenkt werden. Dabei ist vieles davon lediglich „Kopfkino“: Es geht um Ängste, die verständlich sind und die nun durch vertrauensbildende Maßnahmen abgebaut werden müssen. Hurz!

Auf der so genannten „Liederbestenliste“ taucht unlängst dies Lied von Dirk Zöllner (Die Zöllner) von der CD „Uferlos“ namens „Monarchie des Proletariats“ auf und zunächst einmal ist der Ersthörvorgang einigermaßen verwirrend. Die Scheibe hat aber so viel aufzubieten, als dass ein wiederholtes Hören sogar sinnvoll ist. Ich habe sie andernorts als „CD des Jahres 2012“ bezeichnet. Das posaune ich als Trompeter auch gern noch wiederholt heraus. Eine lässige Lustigkeit als dampfdiffusionsoffener Film aus Feuchtigkeit (Nebel). Gewissheit stellt sich schon bald ein und breitet sich aus über die Lachfalten des fortgeschrittenen, im Leben gegerbten gereiften Gesichts. Ach, wäre man doch Wetterhahn geworden!

Zöllner singt am Ende der Refrainzeile plötzlich: „Der Mob bestimmt die Charts“. Pecunia non olet, Geld stinkt nicht, und wer gekauft wird, hat Geld. Der Mob ist die Masse und  Klasse ist die Ausnahme? Oder so ähnlich.

Die Zöllner, CD-Cover "Uferlos"

Die Zöllner, CD-Cover „Uferlos“

Plattencover der CD „Uferlos“: Die CD kann als echtes Highlight des Jahres 2012 bezeichnet werden. Wir haben die CD bereits intensiv durchgehört. Der obige Liedtitel „Monarchie des Proletariats“ ist da drauf. Ich bedauere sehr, ihn der Hörerschaft aus urheberechtlichen Gründen nicht präsentieren zu können. Eine einvernehmliche Regelung zwischen Youtube und GEMA ist in meinem („diesem, unseren“) Land nicht verfügbar. Problem erkannt? – Auch bestimmt der Mob die Charts. Nur die GEMA nicht, sagt Youtube. Eine andere Geschichte. Ehrlich ist Youtube an dieser Stelle nicht. Im Grunde ist mehr als jedes zweite Video dort ein Urheberrechtsverstoß. Jedenfalls in Deutschland. Ist Youtube am Ende daran interessiert, den Streit so lange als möglich offen zu halten?

Gut oder schlecht: Kaum ein Leser kennt daher den Song, wiewohl er das „Delirium des benützten Delinquenten“ -des Konsumenten!- wiederspiegelt, der sich über den Paradigmenwechsel vom sozialistischen Versorgungsstaat „Diktatur des Proletariats“ zum marktwirtschaftlich-unterkühlt kapitalistisch wirkenden Eisfach Gedanken macht.

Und ob wir letztendlich jetzt -wie witzig aber auch- eine Art „Monarchie des Proletariats“ hätten? Die Antwort ist übrigens einfach: Selbstverständlich nicht und wenn es denn so aussieht, dann aber nur zum Schein. Denn die „dunklen Mächte“ des Kapitals wirken suggestiv. In Wirklichkeit geht es um die Asche, Pinke Pinke, Geld, Money, no time to lose, schaffe, schaffe, Rendite baue.

„Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“ Wilhelm Busch (1832-1908), deutscher Zeichner, Maler und Dichter

Ich beklage mich bei einem Miteigentümer der Anlage in Berlin-Wilmersdorf, der sich lobenswerterweise sehr viel Arbeit mit der ganzen Sache gemacht hat. Er hat auch Firmen vorgeschlagen und wir haben gemeinsam ein funktionierendes Paket zur Durchführung der Strangsanierung geschnürt. Der Verwalter möchte gern die mit ihm zusammen arbeitenden Firmen einsetzen. Die werden im Haus hier nicht akzeptiert, warum tut  nichts zur Sache. Fakt ist: Es sind vollkommen neue, fremde Firmen am Start. Und sowas kann natürlich sowas von „in die Hose gehen“. Fromme Wünsche: Hoffentlich nicht. Lieber Gott, mach….

Am Ende beklage ich mich, für uns als Hausverwaltung bleibt zu viel Arbeit an dieser Sache hängen und ich verfüge hier in Berlin nicht über Leute wie den Malermeister Werner Deck aus Eggenstein-Leopoldshafen, in dessen gewissenhaft akkurat geführten Malereiblog eine Vielzahl von kleinen und größeren Begebenheiten nachlesbar sind, die einen hohen Qualitätsstandard, nicht zuletzt in Unternehmenskommunikation beinhalten. Wenn sich Unternehmer die Frage stellen: „Wie viel von meinem unternehmerischen Credo kommt letztlich rüber?“ Da ist Werner Deck sensibilisiert und sensibilisierend zugleich aktiv. Einfach mal die. Ist am Ende verlinkt. Ich finde das vorbildlich.

Weblotse

(EP)

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