1583/12: Positionen: Von mir aus kann man die Netzagenturen und -gesellschaften abschaffen! – Öffentliche Verwaltung: Quo Vadis?

Früher rief man die GASAG an und fragte: „Sach ma, haste ma ne Info, wie viele Leute in unserem Haus Xy-Str. noch am Gastropf hängen, außer uns?“ Und man bekam Antwort. Antwort. Jetzt gibt es die Bundesnetzagentur. Das ist ´ne Agentur mit Vollzeitparcours. Ich muss bald zur Kur. Und spann gerade mal berichtstechnisch ´ne Schnur.  Wie hieß der Glücksdrache: Fuchur?

Die ganze Vorgehensweise ist schon falsch. Und epidemisch dämlich.

Der Staatsmonopolkapitalismus (ein „ismus“) wird abgeschafft. Die „Stamokapbetriebe“ zerschmettert und Monopole zerflettert. Heuchlerisch entsteht da „ein neuer Markt“ und ebenso sicher „blühende, marktwirtschaftliche Landschaften“. Bis wir alle Pfeife pafften.

Und dann -und jetzt kommt der falsche Fehler um die Ecke, klink!- gründet man eine staatliche Aufsichtsbehörde, die den Wettbewerb künftig überwacht. Da lachen ja die Hühner. Zahnlose Minka, Auto ohne Blinker – ein Abzählreim von Kleinstkindern kommt mir in den Sinn, wenn ich daran denke.

Im Verdacht: Haupt-Hauszähler-Wasseruhr!

Im Verdacht: Haupt-Hauszähler-Wasseruhr! „QN 10“

Gas, Wasser, Strom, ….., leitungsgebundene Lieferanten! Und behördliche Tantren! Von der Gerechtigkeit, der Mächtigkeit und der Prächtigkeit!

Und jetzt will eine neue Wohnungseigentümerin aus Berlin-Spandau wissen, ob sie diese doofe, alte Gasleitung, die da im Flur ihrer Sanierungswohnung hängt, rauswerfen darf? Oder nicht? Gasleitungen, die die eigene Wohnung allein betreffen, sind Sondereigentum. Vor allem aber ein Übel. Denn es stört.

Sie hat´s aus Sicherheitsgründen abgewogen und sich gegen Gas fürs Kochen entschieden. Das will sie nicht. Eine Vielzahl von alten, maroden und wenig gepflegten Gasrohren verläuft durch Deutschlands Wohnungen und ab und zu -piff paff- explodiert ein Mehrfamilienhaus. Gas ist auch prima, um sich umzubringen. Und eventuell andere.

Jetzt gerate ich in Schwierigkeiten, diese Frage zu beantworten. Niemand stimmt mit mir ab, ob und ggf. welche Art von Leitungen er sich durch seine eigene Wohnung verzieht. Was er liegen lässt oder entfernt, das geht den Verwalter des Mehrfamilienhauses im Grunde genommen einen „feuchten Kehricht“ (alte Berliner Redensart) an.

Die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg und/oder Bundesnetzagentur gibt jetzt Auskunft an den Verwalter. Auf Anfrage.

Die Bundesnetzagentur hat die zentrale Aufgabe, für die Einhaltung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), Postgesetzes (PostG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und ihrer Verordnungen zu sorgen. Damit gewährleistet sie die Liberalisierung und Deregulierung der Märkte Telekommunikation, Post und Energie durch einen diskriminierungsfreien Netzzugang und effiziente Netznutzungsentgelte. Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 wurden die Aufgaben der Bundesnetzagentur um die Eisenbahnregulierung erweitert. Wie in den anderen Regulierungsbereichen wacht sie auch hier über die diskriminierungsfreie Erbringung des Netzzugangs unter transparenten Bedingungen und prüft die Zugangsentgelte.

(Selbstdarstellung der Bundesnetzagentur, hier)

Nicht mehr der Monopolkapi…..(lassen wir das), wie z.B. die GASAG in Berlin, sondern jetzt die Bundesnetzagentur. Dass die Email gerade nicht durchgeht, hat hausgemachte Gründe, ich war zu dämlich, die Adresse richtig von der Website abzuschreiben. Da kam die Email wieder zurück. Es war so ein Fehler, den man nicht gleich findet. Berlin mit „Berl.“ abzukürzen, kommt ja vielleicht nur öffentlich Bediensteten in den Sinn, weswegen mit schöner Regelmäßigkeit vor allem öffentliche Emailadressen kreuzkompliziert sind. Niemand hat in der Bundesnetzagentur so viel Fantasie, relevante, hochviskose Emailadressen zu generieren. Die richtige Adresse heißt „Berl3.Postfach@bnetza.de“, dass man das „Benetzer“ ausspricht, hat vielleicht noch eine gewisse Komik. In jedem Fall hat diese Adresse auch nichts mit Günter Netzer zu tun. Die Bundesnetzagentur ist folgender Empfehlung zufolge anzuwenden: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ….“ – sinngemäß. Undsoweiter. Das Wetter heute verregnet bis heiter!

„berlin@bundesnetzagentur.de“ wäre aber doch schick, oder? Ein Anruf bei der Agentur in der Berliner Seidelstr. macht aber schnell deutlich: Der Mann am Telefon weiß eigentlich  nicht so genau, was eine Emailadresse ist. Er klingt schon so, als sei ihm das gänzlich fremd. So „moderner Trand“, irgendwie.

Dann finde ich den Fehler und er ist wieder raus. Ich hätte ihn einfach besser gar nicht anrufen sollen. Mein Fehler. Wir fassen zusammen: alles mein Fehler, der einzige Fehler, der nicht von mir stammt ist der, dass der Bundesgesetzgeber eine Bundesnetzagentur eingerichtet hat und wie der Pförtner am Telefon gleich sagt: „Woher soll ich das wissen, wir haben hier dreiundsechzig…..“ und da unterbreche ich ihn. Ich will das gar nicht wissen, wie sehr sich dieses schleimige, krakenähnliche Gebilde namens öffentliche Verwaltung auch in Sachen Netzkultur in Deutschland inzwischen ausgebreitet hat. Haha, Netzkultur. Da lachen ja die Hühner.

Da lachen ja die Hühner

Da lachen ja die Hühner

Bis sie geschlachtet werden, dann ist Schluss mit lustig.

Weblotse

(EP)

Ein Gedanke zu „1583/12: Positionen: Von mir aus kann man die Netzagenturen und -gesellschaften abschaffen! – Öffentliche Verwaltung: Quo Vadis?

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