3288/19: Positionen: Unsicher sein und bleiben dürfen.


Eisbär Knut

Seelig sind die geistig Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer. (Alter Spruch) – Sag mal: Du hast das nicht gut durchdacht, oder? – Hast Du eine Stirnhöhlenvereitelung?

Dieses Quantum Unsicherheit im Leben. Wie es wirklich ist, entscheiden häufig Gefühle, geboren aus dem Moment. Dass es unheimlich wichtig ist. Finde ich es wichtig, weil ich selbst Warnungen erhalte? „Wenn Du nichts tust,“ ruft Onkel Wumba, der Onkel von Karla Kolumna, der Reporterin. Pippi lacht, weil ihr Credo ist: Ich bau mir eine Welt, wie sie mir gefällt. Widde widde witt bumm bumm, tschak. – Sie hat ein Haus, ein wunderschönes Haus. Sie hat Zeit und Tim und Anika sind zu Gast, sie treiben Schabernack mit der Zeit. Die macht nur vor dem Teufel halt, heute ist schon beinahe morgen. Klar lese ich die Zeit. Halbjährlich Zeitumstellung. Ich hab bloß nie welche. Früher las ich morgens. Seit der Umstellung mit Zeitverschiebung.

Ist die Terrassensanierung dringlich, unaufschiebbar? Muss sie sofort in Angriff genommen werden? Oder ist es sinnvoller abzuwarten, bis richtige Angebote für vier Stück vorliegen und eine Versammlung der Eigentümer beschlossen hat? Ich kann ganz klar sagen, wie wichtig ich diese Frage finde: Ich bin mir da wirklich ganz klar total unsicher.

Ich finde gut, dass ich unsicher bin. Sonst wäre ich nämlich am Ende. Ich wäre nur der übliche Klugscheißer mit stärksten charakterlichen Mängeln. Der Kundige muss unsicher sein dürfen. Manchmal brauchen wir Geduld. Oder Spucke. Wir sehen uns alles an, wir sammeln weitere Informationen, aber wann schlagen wir zu? Klötzsch! Karl Lagerfeld ruht in Frieden, er sagte unter anderem: „Ich diskutiere nicht. Ich habe vorher nachgedacht.“ Ich bin eher ein wohlüberlegter, strukturierter Eisbär, weniger ein Tanzbär. Ich muss sagen können, dass ich unsicher bin, und verletzlich. Ich kann mich irren. Ich kann immer nur so gut ich kann.

Ich selbst nun noch ein Weilchen.
Aber dann: Na warte.

(Qualität ist immer das Ergebnis angestrengten Nachdenkens.)

3287/19: Audio: Die Made – #Audio #Podcast

Im Rahmen der Gesamtüberlegungen zu #Wirsindmehr erfolgt hier die Veröffentlichung eines Gedichts von Heinz Erhardt, dessen Gesamtschaffen im Rahmen der Berichterstattung hier und auch außerhalb jeglicher Betrachtung von Kontext Verehrung findet. Wir sind mehr bedeutet hier an dieser Stelle: Wir sind hier mehr Menschen, die das kennen als etwa diejenigen, denen nicht einmal der Name etwas sagt. Ich möchte der Vollständigkeit halber hinzufügen: Noch. Schönes Gesamtwochenende. Es tröpfelt von hieran durch die riele Schmatze dieses Blogs. Pardon, die schmale Ritze. Sie merken schon: Das war die Fortsetzung von Erhardt mit anderen Mitteln. Dann könnten wir ja ab hier wieder Du zueinander sagen.

Ein Stück aus dem Tollhaus der Fünfziger Jahre Westdeutschlands.

Der Autor ist Heinz Erhardt.

Gelesen vom Blogwarth von Hogwarth am 23.02.19 im audiophilen Selbstversuch. Hinweis: Es gibt Vorleser, die lesen es anders.

Das ist erlaubt.

 

[Unerhört: Dieser Beitrag lässt sich  im Berichtskern anhören, nicht auslesen. Wir bitten um Verständnis.]

3286/19: Kein Nachruf: Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld #gestorben

Karl Lagerfeld #gestorben

 

Zu Grabe wird von Totengräbern getragen werden, die bemerken, sie trügen nun das erste Mal was von Lagerfeld.

Sicher ist: Es werden keine Jogginghosen sein.

Karl Lagerfeld: Mach es gut.

Großartiger Modemacher, Innovator, Entrepreneur, Stachel im Fleisch menschlicher Macken allerorten, Zyniker, Selfmade-Mann auf der Suche nach der ewigen Schönheit und Jugend, mit einer Aura wie kein Zweiter. Respekt vor einer großen Lebensleistung.

Ruhe in Frieden.

 

3285/19: Linktipp: Die Berliner Firma Aspire verkauft Wohnungen. Wer zu spät bekommt, den strafft das Leben.

Spekulatius (Sinnbild)

Spekulatius (Sinnbild)

Eine gute Frage ist: Wie lange werden ausländische Nutznießer von Anlage-Immobilien in Berlin mit ihrem Rundum-Sorglos-Paketen glücklich bleiben? Bricht bald alles zusammen? Oder sind die geschaffenen Betreuungsstrukturen stark wie Rheinstahl und  zäh wie Haribo-Gummibärchen bzw. unbarmherzig großartig wie man es von solchen sicheren Investments erwarten darf? Die Frage bleibt heute bestimmt unbeantwortet. Aber sie ist gestellt.

Auf jede Hausse folgt eine Baisse, doch momentan hausiert die Hausse noch mit Peaks am oberen Anschlag. Deswegen -erfahrungsgemäß- die obige Frage nach dem mutmaßlichen Niedergang. Es ist ein schöner Spekulatius mit einem deutsch-israelischen Geschäftsfokus berichtet der RBB über die Firma Aspire und ihre Umwandlungstätigkeit und die darauffolgenden Streifzüge durch das neu geschaffene Wohnungseigentum. Mieter versuchen, die Strukturen zu verstehen und ihre gesetzlichen Vorkaufsrechte wahrzunehmen. Nicht immer erfolgreich. Einige der Vertragsbedingungen sind nicht bekannt und es wird vermutet, dass diese absichtlich geheim gehalten werden. Der Beitrag ist als sehens- und lesenswert verlinkt.

Zweitens ist das Thema Unpünktlichkeit hiermit erfolgreich und rechtzeitig aufgegriffen. Wer zu spät kommt, dem strafft die Uhr das Zeitmanagement. Zu spät zu bekommen, z.B. Informationen über Vertragsklauseln (siehe oben, Aspire), ist da ähnlich. Der eine kommt zu spät, der andere rückt die Infos nicht raus. Da alles Leben endlich ist, verliert also der Nutznießer rechtzeitiger Informationen wertvolle Lebenszeit, um Steine zu sammeln, die man später wieder verstreuen will (so analog zu den Puhdys: Wenn ein Mensch lebt.)

Lassen wir das.

Weiterführend

3284/19: Positionen: Ich weiß jetzt, wer bei 1 & 1 die Kundenzufriedenheit leitet. Wer leitet eigentlich die Kundenzufriedenheit? #Kritik


Hildegard Knef-Sie Doch So, Eins Und Eins das macht Zwei

Eins und eins, das macht zwei, drum küss und denk nicht dabei. Denn Denken schadet der Illusion. Alles dreht sich, dreht sich im Kreis. Und kommst du mal aus dem Gleis, war’s eben Erfahrung anstatt Offenbarung, was macht das schon? Der Mensch an sich ist einsam und bleibt verlassen zurück. Sucht man sich nicht gemeinsam ein kleines Stück von dem Glück. Dem Glück, das man mit Füßen ein ganzes Leben lang trat. Das man mit ein paar Küssen plötzlich zu Hause hat. Eins und eins, das macht zwei, ein Herz ist immer dabei, und wenn du Glück hast, dann sind es zwei. Das Rezept wird keiner erfinden, das wird keiner ergründen. Mal bleibt’s für’s Leben und mal bleibt es eben nur Liebelei.

1 & 1 Internet AG heißt aus firmentaktischen Gründen jetzt Ionos, in Karlsruher Teilbereichen. Karlsruhe, das weiß ja jedes Kind, liegt im Berliner Speckgürtel, etwas jottwedeh! Wie am Telefon auf Nachfrage  sei mit dem Namenswechsel nur eine firmenstrategische Maßnahme, kein Ab- oder Ausverkauf an einen amerikanischen oder chinesischen Seelenverkäufer. Trotzdem: Da geht was, die Sache mit 1 & 1 wird schon seit längerem irgendwie größer und kosmopolitischer. Hier und da auch wie überall nicht besser. Sprachsekretärsysteme nehmen Menschen die vernünftige und gewinnbringende Arbeit ab und tippen Sie hier Eins und Eins und tippen Sie aber nicht Zwei, selbst wenn eins und eins zwei ergibt.

Sehr schön ist auch das Naming der Mitarbeiter. Auf einer Kündigung las ich brüllend vor Lachen: Wir hoffen, Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder als Kunden begrüßen zu dürfen, Mit freundlichen Grüßen – Gunter Eberling, Leiter Kundenzufriedenheit.

Ehrlich gesagt drängt sich doch sofort folgende Frage auf: Wie heißt eigentlich der Leiter der Abteilung Kundenunzufriedenheit?

Der Mensch an sich ist einsam und die denken sich immer so Quatschnamen aus für Sache, die es gar nicht gibt – und es klingt alles so hübsch proaktiv und modern:

Quatsch nicht, arbeite. Weiter arbeiten….

 

3282/19: Positionen: Wie Mindmapping funktioniert – Das Beispiel Bücherprinz – Wie man per Mausklick Millionär wird!

Es ist ausgesprochen tückisch, einen fremden Sachverhalt zu beurteilen. Wilhelm R. Frieling, Verleger, Autor, Blogger

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Ruprecht Frieling: Onkel Wumba aus Kalumba

Von Wilhelm Ruprecht Frieling stammt die Überschrift: „Hellmuth Karasek popelt oder Bitte, bitte fick mich.“ (Überschrift, Artikel vom 16.03.08, Link inzwischen nicht mehr verfügbar.)

Berlin-Anarchosender Ween: Doch er schwoft los und lässt leidenschaftlich Lenden kreisen. Der Bücherprinz liest vor, die Beigeordneten lauschen andächtig.

Die afrikanische Continentalbank wird sein Vermögen von 10,5 Millionen US-Dollar gerächt verteilen, ist zu vermuten. So steht es in dem wunderbaren Husarenstück namens Onkel Wumba aus Kalumba vom Bücherprinz Wilhelm Ruprecht Frieling aus Berlin-Südende. Der Buchtitel ist ein Stück aus dem Tollhaus und lässt sich nicht erfolgreich verdrängen, vielleicht so wie nur noch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Die unermüdliche Seichtigkeit des Scheins ist nur einen Augenblick weit weg und downloadbar aus Afrika, von der Elfenschreinküste oder aus Burkina Faso. Es sind afrikanische Bankdiplomaten via Email.

Der Autor hat dies Buch Onkel Wumba aus Kalumba früher geschrieben. Man kann es via Amazon als eBook downloaden.

Ich kann an dieser Stelle versichern, dass ich von diesem Hinweis keinen wirtschaftlichen Vorteil nach Hause trage. Ich bin unabhängig, unheimlich bestechlich (Pardon, das war die Autorkorrektur, es muss hier heißen: sogar auch heimlich vollkommen unbestechlich) und sag es für einen guten, langjährigen Freund von früher. Der Bücherprinz hat den Buchtitel einst geschaffen, um lesergerechte Titulierung am deutschen Buchtitelmarkt zu etablieren. Es muss ihm gelungen sein. Ich habe das Buch nie gelesen, aber ständig diesen bescheuerten Onkel Wumba aus Kalumba im Kopf. So funktioniert Mindmapping. Und schließlich vollkommene sexuelle Abhängigkeit. Wer klebt nicht gern an den Lippen eines wohlgeratenen Autoren?

Vorbei ist mein virtuelles Verhältnis zu Karla Kolumna aus Glückstadt, die längst ein Verhältnis mit einem Elefanten namens Ben Blümchen eingegangen sein soll. Man weiß Näheres nicht, genäht wurde nicht und stricken habe ich nie gelärmt. Ich liebe längst nur noch diesen dicksten Onkel aus Kalumba.

Weiterführend

* Bitte bestellt hier den Onkel Wumba aus Kalumba
* Es ist irre: Die Wertbeutelverordnung von Wolf Wondratschek – performed by Wilhelm Ruprecht Frieling
* Ly-La-Lyrik: Der Schmetterling von Wilhelm Ruprecht Frieling
* Wie man Leser zieht: Helmut Karasek popelt oder: Bitte bitte fick mich

3281/19: Positionen: Spiegeleier stocken, Wertstofftonnen sind Müll und Autoreplys sind reizend. Ganz reizend. #Bullshitfaktoren

Ergebnisloser Brummkreisel

Ergebnisloser Brummkreisel

Zu viel und zu nah am Kunden zu sein, schafft ernsthafte Probleme mit der Liquidität. Am Ende sind die schlechtesten Mitbewerber überflüssig. Es ist wie mit Spiegeleiern: Alles gerät ins Stocken. So wie bei den Wertstofftonnen, die man auch Müll nennen könnte und der Posteingangsbearbeitung elektronischer Nachrichten. Eine willkürliche Auswahl von Tagesthemen hier.

Wir in Berlin nennen es Wertstofftonne.

Andere nennen es Müllgefäß und es genießt keine besondere Wertschätzung. Mit der Benennung als Wertstoff wird suggeriert, es sei wertvoll. Dabei ist es lästig. Vor allem auch für die Entsorger, die damit ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen. Launisch, widerwillig, in Berlin seit einiger Zeit zweitgeteilt aufgeteilt zwischen Berliner Stadtreinigung und Alba. Leider ist die Berliner Stadtreinigung als Monopolentsorger noch nicht abgeschafft. Sie macht summa summarum zu viel Ärger, Brimborium und ist nicht bescheiden und dienstbeflissen. Ein freches Rotzgör. Die Berliner Stadtreinigung kann nicht einmal Werbung: Deswegen haben sie seit einigen Jahren eine sehr könnerische Werbeagentur, die diesem negativen Touch entgegenwirken soll. Mit Erfolg. Hú kehrs? Das Hú ist der isländische Schlachtruf von Fußballfans. Deswegen nenne ich sie auch Húligans. Wie die Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung, die jetzt vorformulierte Behinderungsbriefe haben, in denen wort- und textreich erläutert wird, warum Berlin ein Bundesland mit großen Schwellenproblemen ist: Türschwellen müssen weg, Treppen müssen abgesenkt werden und Zuwegungsbreiten müssen auf Normmaße zurecht gerückt werden. Mit hohem Bullshitfaktor für die Betroffenen. Ein widerliches Orange.

Immer mehr Betriebe ziehen ihre Art, elektronisch zu kommunizieren zu recht zurück. Email ist inzwischen am Sterben. Wer will noch Emails schicken? Gut, was muss, das muss. So wie man Fax anschaffte und sich nun nicht traut, es wieder abzuschaffen. Wat ma ham ham wa. Also gibt es jetzt immer eine AutoReply: Deine Email ist eingegangen, das können wir bestätigen. Nur bei uns lassen wir Deine Emails liegen.

Du kannst auch auf unsere Homepage gucken.

Arbeite die Probleme ab und schreib nicht marketingleere Versprechungen und Ideen vom guten Dienstleister.

Ich bin gereizt. Das ist doch alles ganz reizend, oder?

Weiter arbeiten….

3280/19: Linktipp: Den Hitler faken – Ein Podcast vom Stern namens ‚Faking Hitler‘

[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=fEnuwXksOrE[/embedyt]
Adolf – Ich Hock In Meinem Bonker

Im Grunde genommen hatte Konrad Kujau, von Gert Heidemann fast zärtlich als Conny ins Vertrauen gezogen (Telefonmitschnitte), die Grundlagen dafür gelegt, dass ein US-Präsident nun infolgedessen gegen jede missliebige Medienberichterstattung seines Landes mit dem Schlagwort „Fake News“ zu Felde ziehen konnte. Gleichwohl hat die deutsche Provinzposse gefälschter Hitler-Tagebücher mit Amerika nur gar wenig bis gar nichts zu tun. Reiner Zufall.

Berliner Speckgürtel, Hamburg Altona: Wunderbar detailreich, inklusive Telefonmitschnittchen zwischen Konrad Kujau und Gert Heidemann (Stern). Konrad Kujau, der moderne Baron von Münchhausen, lügt und betrügt den Stern und dient die Hitler Tagebücher an. Es ist ein Wahnsinn. Unbedingt hörenswert. Und Nilz Bokelberg ist mitbeteiligt. Großes Possenstück über die Vision vom deutschen Biedermann Adolf Hitler, der er vermutlich nicht war, der Adolf. Kujau muss liefern. Es geht um nicht weniger als den größten Presseskandal von Nachkriegsdeutschland.

Wenn nicht mehr die reine Faktenlage einer Geschichte zählt, sondern sich mit Zeit und all den besonderen Umständen des Einzelfalls die Realität Stück für Stück verabschiedet, während man selbst als Protagonist und als investigativer Journalist immer mehr seine inneren Stimmen missachtet, bzw. diese erst gar nicht mehr richtig wahrnehmen kann, weil man inzwischen selbst ein Stück distanzlos geworden ist. Au weia. Das ist streng genommen alles gar nicht mal so sehr albern mehr.

Schtonk! Mehrteilig, vielschichtig, hintergründig. Sehr, sehr witzig und unbedingt anhörbar. Einfach mal ne Flasche Chantré entkorken und Blondie streicheln.

Weiterführend

* Faking Hitler: Ein kostenlos beziehbarer Podcast vom Stern